Wie mobil sind die Schönecker?
14. März 2013 Frankfurter Neue Presse. Von Jürgen W. Niehoff. Zwischen den Ortsteilen gibt es zu wenig öffentliche Verkehrsmittel, auch die Verbindungen zu wichtigen Punkten in Schöneck reichen nicht aus. Das jedenfalls beklagen viele Senioren. Eine neue Arbeitsgruppe soll Lösungen finden.
Den Stadtplan im Blick: Die Arbeitsgruppe Mobilität will ausloten, wie Schönecker mobil werden können.
Der Gemeindevorstand hatte gemeinsam mit dem Seniorenbeirat vor kurzem einen Runden Tisch einberufen, um über den Bedarf und über mögliche Lösungen zur beanstandeten geringen Mobilität innerhalb der Gemeinde zu beraten. Beim ersten Treffen zeigte sich jedoch, dass nur in einem wesentlich kleineren Kreis darüber effizient geredet und nach Lösungen gesucht werden kann.
Deshalb traf sich jetzt unter der Leitung von Schönecks Seniorenbeauftragter Veronika Kielmann-Heine eine sechsköpfige Arbeitsgruppe zu einer ersten Diskussionsrunde. Sie setzt sich zusammen aus Vertretern des Seniorenbeirates, der Nachbarschaftshilfe und Bürgern.
Das Problem war schnell umschrieben: Alte oder behinderte Menschen, aber auch Jugendliche, die zu Sport- oder Kulturveranstaltungen wollen, vermissen in Schöneck Transportmöglichkeiten. Sei es ein Stadtbus, ein Sammeltaxi oder Mitfahrgelegenheiten bei Nachbarn. Als Beispiel wurde schnell die Nachbarschafthilfe ausgemacht, die in Schöneck über rund 240 Mitglieder verfügt und die sich auf Anruf untereinander behilflich sind.
Um diese Dienstleistung jedoch in Anspruch nehmen zu können, ist eine Mitgliedschaft im Nachbarschaftshilfe-Verein erforderlich. Ein anderer Lösungsansatz zur Verbesserung der Mobilität war, dass die Gemeinde einen Kleinbus zur Verfügung stellt oder ein verbilligtes "Schönecker Ticket" für Fahrten zwischen den Ortsteilen mit der Regionalbahn. Doch letztere Vorschläge wurden wegen ihrer immensen Kosten verworfen.
Die sechs Arbeitskreis-Mitglieder verständigten sich darauf, zunächst den Bedarf für eine derartige Hilfe zu ermitteln. Alfred Erdelmeier (Seniorenbeirat), Friedrich Karrenbrock (Nachbarschafthilfe) und Arthur Unkrich (Freie Wähler), sollen einen Fragebogen erstellen, der an alle Haushalte verteilt werden soll.
Mit dem Fragebogen soll festgestellt werden, in welchem Umfang Mobilitätsbedarf innerhalb der Gemeinde besteht. Gleichzeitig soll herausgefunden werden, ob es nur Transportbedarf zwischen den einzelnen Ortsteilen gibt oder nur zu den Einkaufszentren oder ob darüber hinaus auch die Kirchen, die Friedhöfe oder Arztpraxen sowie das Rathaus und die Sportplätze angefahren werden sollen.
"Wichtig ist, dass sich möglichst viele Bürger an der Fragenbogen-Aktion beteiligen, damit wir eine Bedarfszahl herausfinden können", so Unkrich. Da die Gemeinde sich aus Spargründen wohl nicht an den Kosten beteiligen werde, müssten diese auf die Nutzer umgelegt werden. Je größer aber der Kreis der Interessierten sei, desdo kleiner der Preis für jeden einzelnen.
Die Arbeitsgruppe Mobilität trifft sich das nächste Mal am 22. April, um über den Fragebogen zu beraten.